Wann schlüpfen Artemia?

Wann schlüpfen Artemia?

Artemia schlüpfen bei optimalen Bedingungen innerhalb von 24 bis 30h. Dies bezieht sich darauf, wann die Gesamtzahl aller Nauplien geschlüpft ist. Erste Nauplien können bereits 8h nach Beginn der Inkubation schlüpfen.

Wie kann man die Schlupfdauer beeinflussen?

Gerade wenn es zu einer unerwartet hohen Produktion von Fischlarven kommt, muss das Timing stimmen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man Artemia Eier besonders schnell erbrüten kann. Wie schnell Artemia Eier schlüpfen, hängt von den Faktoren Temperatur, Salzgehalt, Salz-Zusammensetzung und der Vorgeschichte der Eier ab. In der folgenden Tabelle ist die Schlupfzeit in Abhängigkeit von Temperatur und Salzgehalt ersichtlich.

Tabelle: Schlupfdauer von verschiedenen Artemia Arten in Abhängigkeit von Salzgehalt und Temperatur ^{[1] [2] [3] [4]}

Um eine möglichst kurze Schlupfzeit von 24 bis 30h zu erzielen, empfehlen wir daher eine Temperatur von 24-30°C und einen relativ niedrigen Salzgehalt von 15-20g/l einzustellen. Dies trifft vor allem auf die kommerziell am meisten genutzte Art Artemia franciscana zu. Bei anderen Arten sollte man durch Variieren von Temperatur und Salzgehalt ein artspezifisches Optimum ermitteln.

Eine optimierte Salz-Zusammensetzung, z.B. Artemia Salz, kann die Schlupfdauer weiter verkürzen. Während Meersalz auch Ionen enthält, die den Schlupfvorgang verlangsamen ^[5] , sollte ein optimales Artemia Salz ausschließlich Ionen enthalten, die den Schlupfvorgang beschleunigen bzw. aktivieren.

Wie kann man einen gleichzeitigen Schlupf der Artemia Eier bewirken?

Die natürliche Variabilität von Artemia Krebsen verbietet es, dass alle Artemia Eier einer Ernte eine absolut gleiche Schlupfdauer haben. Jedoch lässt sich, dass Zeitfenster in dem die Artemia Nauplien schlüpfen durch Selektion der Eier, eine homogene Verarbeitung der Charge und durch den Erbrütungsvorgang selber verkleinern ^[4] [6] . So wird es möglich einen relativ synchronen Schlupfvorgang zu erzeugen. Dies ist besonders für Züchter wichtig, die die Nauplien sofort und ohne Anreicherung an Fischlarven verfüttern wollen. Schlüpfen die Nauplien in einem breiten Zeitfenster, ist der Anteil an älteren Nauplien, die bereits ein Großteil ihres Nährwertes verloren haben sehr groß. Schlüpfen die Nauplien hingegen nahezu synchron, ist der Anteil an jungen Nauplien mit hohem Nährwert auch sehr groß.

Produktqualität beeinflusst die Synchronität

Da die Synchronität des Schlupf vor allem durch die Qualität der Eier bestimmt wird, ist es empfehlenswert hochwertige Artemia Eier mit hoher Schlupfausbeute zu nutzen (A+ Qualität), die nur aus einer Artemia Art bestehen. Zusätzlich sollte man wie bereits erwähnt, die Parameter so einstellen, dass ein möglichst schneller Schlupfvorgang ermöglicht wird. Denn umso schneller der Schlupf der Eier, umso kleiner ist auch das Zeitfenster, in dem die Nauplien schlüpfen (S. auch Tabelle).

1. ↑ Sorgeloos P., Remiche-Van der Wielen, C., Persoone G. 1978. The Use of Artemia Nauplii for Toxicity Tests – A Critical Analysis. Ecotoxicology and Environmental Safety 2, 249-255

2. ↑ Clegg J. S., 1996. EMBRYOS OF ARTEMIA FRANCISCANA SURVIVE FOUR YEARS OF CONTINUOUS ANOXIA: THE CASE FOR COMPLETE METABOLIC RATE DEPRESSION. The Journal of Experimental Biology 200, 467–475

3. ↑ Clegg J. S., 1964. THE CONTROL OF EMERGENCE AND METABOLISM BY EXTERNAL OSMOTIC PRESSURE AND THE ROLE OF FREE GLYCEROL IN DEVELOPING CYSTS OF ARTEMIA SALINA. Journal Exp. Biol 41, 879-892

4. ↑ ^a b Thun M. A., Starrett G. L., 1987. The effect of cold, hydrated dormancy and salinity on the hatching of Artemia cysts from Mono Lake, California, USA. In: Artemia research and its applications. Vol.3 Sorgeloos P., Bengston D.A., Decleir W. and Jaspers E. (Eds). Universa Press, Wetteren, Belgium.

5. ↑ Boone E., Baas-Becking L. G. M., 1931. SALT EFFECTS ON EGGS AND NAUPLII OF ARTEMIA SALINA L. The Journal of General Physiology, 753-763

6. ↑ Briski, E., Van Stappen, G., Bossier, P., Sorgeloos, P., 2008. Laboratory production of early hatching Artemia sp. cysts by selection. Aquaculture 282, 19–25